Tierärzte stehen in ihrem Berufsalltag vor der Herausforderung, den Bedürfnissen und Erwartungen dreier wesentlicher Anspruchsgruppen gerecht zu werden:
1️⃣ Die Patienten: Sie verdienen die bestmögliche Vorsorge, Diagnostik und Behandlung.
2️⃣ Die Tierhalter: Sie vertrauen auf die Expertise des Tierarztes und benötigen klare, fundierte Empfehlungen.
3️⃣ Das Team: Ein wertschätzender Arbeitsplatz mit nachhaltiger, zukunftssicherer Wirtschaftlichkeit und ohne übermäßige Belastung.
Doch ein entscheidendes Problem entsteht, wenn ein Großteil der Arbeit mit „schwierigen“ Tierhaltern erfolgt – also solchen, die die Expertise des Tierarztes nicht anerkennen oder nicht bereit sind, für die empfohlene Versorgung zu zahlen. Diese Situation hat tiefgreifende Auswirkungen:
☑️ Für die Tiere: Sie erhalten nicht die optimale Versorgung, weil ihre Halter nicht den Empfehlungen folgen.
☑️ Für verantwortungsbewusste Tierhalter: Diese Menschen, die auf den Rat des Tierarztes vertrauen, leiden unter langen Wartezeiten oder bekommen weniger Aufmerksamkeit.
☑️ Für das Team: Die wertvolle Arbeit des Teams wird nicht wertgeschätzt, was in Frustration und einem hohen Arbeitsaufwand mündet.
Der Schlüssel zu einer gesunden Praxis liegt in einem Perspektivwechsel: Tierärzte haben keine moralische Verpflichtung, ihre Zeit und Energie in die Betreuung von Tieren zu investieren, deren Halter komplett andere Prioritäten verfolgen als die Praxis selbst. Vielmehr liegt die wahre Verantwortung darin, die Bedürfnisse des Teams sowie der Tierhalter, die ernsthaft das Beste für ihre Tiere wollen, in den Mittelpunkt zu stellen. Nur so können alle Anspruchsgruppen – Patienten, Tierhalter und das Team – langfristig profitieren.